Anführungszeichen sollten Sie nur in Zitaten einsetzen. Sonst nicht. Denn in allen anderen Fällen zeigen Sie, dass Sie sich von dem Gesagten distanzieren. Lesen Sie hier, warum das so ist.
Die Sache mit den Anführungszeichen
Beliebt bei allen, die Werbetexte, Artikel oder Pressemitteilungen schreiben sind die Anführungszeichen.
Meist werden die Anführungszeichen verwendet, wenn der Autor der Ansicht ist, ein Wort schreiben zu müssen, es aber gleichzeitig schon wieder zurücknehmen will. Auch kommen sie zum Einsatz, um Ironie zu kennzeichnen oder wenn man vertuschen will, dass man nicht den passenden Begriff oder Satz gefunden hat.
Ein Beispiel: Das war eine reife „Leistung“.
Mit den Anführungszeichen zitiert der Schreiber eine imaginäre Instanz, die diesen Begriff genannt hat. Auf diesem Weg entzieht er sich aber auch der Verantwortung für das, was er geschrieben hat. Er macht sich selbst unglaubwürdig.
Verzichten Sie deshalb auf diese Anführungszeichen. Das oben gezeigte Beispiel funktioniert auch ohne die Gänsefüsschen:
Das war eine reife Leistung.
Anführungszeichen sind keine Kennzeichnung für Ironie
Ironie ist im Deutschen noch nicht kennzeichnungspflichtig. Andererseits muss aus dem Zusammenhang hervorgehen, dass Sie etwas ironisch meinen:
Fünf Minuten für 100 Meter. Das ist eine reife Leistung.
hat einen anderen Sinn als
Elf Sekunden für 100 Meter. Das ist eine reife Leistung.
Wenn Sie merken, dass die Ironie nicht auf Anhieb funktioniert, lassen Sie es. Schreiben Sie dann lieber:
Die Leistung hat nicht überzeugt.
Wann immer Sie merken, dass Sie ein Anführungszeichen setzen wollen, halten Sie inne und überlegen Sie, ob nicht ein anderer Begriff passender ist oder ob Sie nicht eigentlich etwas ganz anderes meinen.
Ohne Anführungszeichen wirken ihre Geschäftsbriefe oder Texte glaubwürdig, seriös und Sie als Verfasser kompetent.
Verwenden Sie deshalb Anführungszeichen nur für echte Zitate.
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