Der Reiz der Begrenzung in Print

Print hat seinen Reiz, besonders beim Schreiben. Denn es gibt Grenzen:

  • Länge des Textes
  • Abgabetermine

Manchmal wünsche ich mir solche Grenzen auch online.

Abgabetermine sind schwach

Wer mal am Text saß, als der Kurierfahrer schon in den Hof einbog, weiß, was Zeitdruck ist. Was nicht fertig wurde, kam nicht ins Heft – und wer bummelte, brachte den Erstverkaufstag in Gefahr.

Ein Abgabetermin lässt sich nachbilden. Einfach Datum und Uhrzeit setzen, zu dem ein Beitrag online geht. Zack. Aber das ist ein schwacher Termin! Schließlich muss der Text dann nicht wirklich fertig sein. Wir können ja online nachkorrigieren.

Wir schwafeln zu viel

Auf einer Seite, in einer Spalte gab es immer nur begrenzten Platz. Das zwang uns, Texte immer und immer wieder zu überarbeiten und zu kürzen.

Heute bloggen und schreiben wir so lang, bis wir fertig sind. Und wenn wir schwafeln? Sei’s drum – sind halt ein paar Kilobyte mehr. Schert keinen. (Außer vielleicht einige Leser, die aus dem Text springen).

Was tun? Ein Plugin basteln, das die Länge eines Blogposts begrenzt? Wird nicht funktionieren – zumal wir ja eh alle auf jene 300-Wörter-Grenze starren, die sich SEO-Experten ausgedacht haben. (Und die mein Text unterschreitet, weil ich ihn gekürzt habe).

Mir helfen die Erinnerungen an Print, wenn ich an Texten feile. Das Kürzen halte ich für die wichtigste Disziplin. Und einen Terminplan einzuhalten, schadet auch nicht. Nur erfordert das Selbstdisziplin, die ich nicht immer habe. In Print war das einfacher: Da setzte das Medium die Grenzen. Und ich musste mich daran halten.

Lesen Sie hier weiter: Warum kurze Sätze besser sind

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