Die Überschrift sei die „Nachricht über die Nachricht“, habe ich noch gelernt. Das ist auch richtig, jedoch hat die Headline noch mehr Aufgaben. Sie ist die Grundlage für eine wichtige Entscheidung.
Es geht um eine Entscheidung des Lesers: „Ist diese Überschrift wert, diesem Beitrag meine Aufmerksamkeit zu schenken?“ Denn um die Aufmerksamkeit und die Zeit der Leser geht es. Beides sind knappe Ressourcen. Und es ist in unserer Verantwortung, die Zeit der Leser nicht zu verschwenden. Journalistisch schreiben heißt, guten Service zu leisten.
1. Die Überschrift ist die Nachricht über die Nachricht
Schreiben Sie, worum es in Ihrem Artikel geht. Was ist das Thema. Wer macht was? Was ist neu? Was ist passiert? Die Headline weckt eine Erwartungshaltung, die Ihr Beitrag erfüllen muss.
2. Die Überschrift informiert
Scheuen Sie sich nicht, Information preiszugeben, auch auf die Gefahr hin, dass der Leser Ihren Text nicht liest. Denn:
- Sie bringen dann die wichtigste Information an den Leser, selbst wenn der den Beitrag nicht liest.
- Sie bieten dem Leser guten Service.
3. Versuchen Sie nicht, Spannung zu erzeugen
Schreiben Sie, was Sache ist. Geben Sie alle wichtigen Informationen heraus. Dann will der Leser mehr wissen – oder auch nicht. In keinem Fall verschwenden Sie seine Zeit. Informationen vorenthalten, um Spannung zu erzeugen, funktioniert nicht. Wenn Sie nichts verraten, passiert nur eines: Niemand klickt auf Ihre Headline, niemand liest Ihren Text.
4. Fassen Sie sich kurz
Eine Headline muss kurz sein. Falls Sie eine Zahl brauchen: Nicht mehr als neun Wörter!
5. Die Überschrift darf nicht in die Irre führen
Erzählen Sie die Wahrheit über ihren Artikel. Irreführung kostet Leser. Das gilt auch für das Wecken von Erwartungen – viele Headlines sind überspitzt formuliert, um zum Lesen zu reizen. Doch dann halten die Artikel nicht, was die Headline versprochen hat. Das bedeutet Vertrauensverlust.
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